Tram-Museum Basel in der Presse

Drämli sind Kulturgut

Basler würden Oldtimer sehr vermissen.

Für einmal reden die Basler nicht wegen technischer Probleme über Drämli - sondern weil ausgemusterte Tram-Oldtimer einfach verschrottet werden sollen. Und niemand ausser der Basler Tramclub sich ernsthaft für den Erhalt der historisch wertvollen Trams starkmacht (Baslerstab berichtete).
Die Idee eines Trammuseums gefällt den Baslern, wie die Umfrage zeigt. Nur die Regierung und die BVB sind der Meinung, dass ein Trammuseum für die Öffentlichkeit nicht von Interesse sei. Und auch der Basler Daig übt sich auffällig in zurückhaltung: Sonst spendabel, sobald es um Kultur geht, schenken reiche Basler dem Trammuseum keine Beachtung.
Doch wie denken die Leute auf der Strasse über ein Trammuseum? Der Baslerstab wollte es genau wissen und fragte nach.

Carmen Brusca (49) - Der Kioskfrau gefällt die Idee eines Trammuseums: "Ich würde natürlich hingehen und mir die alten Drämli ansehen. Die Trams gehören zu der Stadt. Schade, dass sich der Daig nicht mehr engagiert. Mir würde es leidtun, müssten die alten Drämli verschrottet werden."

Alain Rickenbacher (35) - Der Busfahrer könnte auch ohne ein Trammuseum leben: "Ein Trammuseum ist nicht nötig. Die wirklich speziellen Basler Dräml, wie zum Beispiel das "Anggebliemli", könnte man im Verkehrshaus unterbringen. Für die Baustellentrams interessiert sich doch niemand."

Laura Hunziker (22) - Die Angestellte fordert vom Daig mehr Engagement: "Der Daig sollte das Trammuseum unterstützen. Schliesslich haben Gönner in Basel genug andere Projekte unterstützt, die viel weniger Nutzen für die Allgemeinheit haben. Alte Drämli sind speziell - und schön."

Franz Dardel (79) - Der Rentner könnte auch ohne Trammuseum leben: "Ein Trammuseum braucht die Stadt nicht zwingend. Der Basler Daig kann ausserdem nicht jedes Projekt unterstützen. Den alten Trams würde ich auch nicht nachweinen, würden sie verschrottet - ich bin nicht gerade ein Drämli-Fan."

Michel Milanese (29) - Der Basler benützt täglich Trams und findet Gefallen an der Idee: "Ich würde auf jeden Fall ein Trammuseum besuchen. Wäre doch jammerschade, wenn die Oldtimer für immer verloren gingen. Die alten Drämli sind ein Stück Tradition - und für Basel ein wichtiges Kulturgut."

Quelle: Baslerstab vom 12.07.2007

Für Basler Daig ist Drämli-Museum zu banal

Im BVB-Depot Dreispitz würde der Tramclub gern ein Museum einrichten, wie es schon eines in Zürich gibt.

Die Oldtimer-Drämli stehen für ein Museum bereit. Doch Basel will davon nichts wissen (Baslerstab berichtete). Der Basler Daig, der sich sonst bei Museen gerne spendierfreudig zeigt, schweigt im Moment. Wir erinnern uns: 17,5 Millionen Franken generierten die «Ladies First» aus dem Basler Daig 2002 in kürzester Zeit für Basels Bühnenkunst. Damals lobte der Kanton Basel-Stadt den Einsatz für ein neues Schauspielhaus als «beispielhafte Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privaten Geldgebern ». Und wie steht es mit dem Goodwill und dem Einsatz für ein Basler Trammuseum? «Da müsste jemand schon eine spezielle Beziehung zum Thema haben », sagt Gisela Kutter, Präsidentin der «Stiftung Schauspielhaus Basel». «Ein Denker der Sarasin-Bank interessiert sich nicht für Drämli.» Der Basler Lotteriefonds hingegen schon. «Das ist eine gute Sache», sagt Fonds-Verwalterin Doris Schaub. Doch ob Geld fliesst oder nicht, das entscheide der Regierungsrat. Dieser hüllt sich in Schweigen. Vor einem Monat forderte CVP-Grossrat Stephan Gassmann, eine staatlich-private Partnerschaft für das Projekt Trammuseum zu prüfen. Noch hat er keine Antwort auf seinen Anzug erhalten. Ist Kunst wichtiger als Stadtgeschichte? Im Departement Christoph Eymann war gestern niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Zürcher sind spendabel. Die Stadt Zürich hat für ihr neues Trammuseum jedenfalls ganz schön tief in dieTasche gegriffen: 8,9 Millionen hat es alleine gekostet, das alteTramdepot zu restaurieren, in dem sich das Museum jetzt befindet. «Für den Aufbau des Museums haben wir weitere 2,5 Millionen zusammengetrommelt », sagt Ruedi Temperli vom Zürcher Tramverein. Geldgeber waren Private und der Lotteriefonds. 350000 Franken kostet der Museumsbetrieb im Jahr. Auch in Zürich war es nicht leicht, Gönner zu finden. «Das Tram wird in erster Linie als Verkehrsmittel wahrgenommen. Da fehlt der Jö-Effekt», so der Vereinspräsident. Ruedi Temperli kennt die zehn Oldtimer, die der Basler Tramclub in ein Museum stellen will. Dass diese laut BVB «nicht interessant genug für die Öffentlichkeit » sind, versteht Temperli nicht. «Besonders die Dienstfahrzeuge sind sehr interessant.» An ihnen könne man sehen, was früher alles mit dem Tram transportiert worden sei – ein wichtiges Stück Stadtgeschichte. Auch für Denker.

Caspar Reimer, Simone Morger

Quelle: Baslerstab vom 11.07.2007

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