Tram-Museum Basel in der Presse
Regierung spricht sich gegen Trammuseum aus
DIE BVB KÖNNEN KEINE DEPOTS ZUR VERFÜGUNG STELLEN
Grossrat Stephan Gassmann wollte von der Regierung wissen, was sie von einem Oldtimer-Museum für alte Trams hält. Sympathisch, aber nicht umsetzbar, lautete die Antwort.
«Stellen Sie sich vor», beginnt ein Text auf der Website der Genossenschaft Trammuseum. «An jedem letzten Samstag im Monat fahren Oldtimertrams aus den historischen Museumshallen zu öffentlichen Stadtrundfahrten aus. Ein Museumscafé lädt die Eltern zum Ausruhen ein, während die Kinder an den Fahrschaltern herumkurbeln.» Wem gefällt das nicht?
Seitden Siebzigerjahren gibt es die Genossenschaft mit dem Zweck, eine Gedenkstätte für alte Drämmli zu schaffen. Doch erreicht hat sie dieses Ziel bisher nicht. Im November nahm CVP-Grossrat und Mitglied des Tramclubs Basel Stephan Gassmann einen neuen Anlauf (die baz berichtete). Er hatte gehört, dass das BVB-Depot auf dem Dreispitz frei werden sollte. In einer Interpellation verlangte er von der Regierung ein Bekenntnis zur Erhaltung der Oldtimer. Er fragte sie, ob sie sich im Rahmen einer «Private Public Partnership» für einMuseum einsetzen würde.
Kurz vor Weihnachten kam die Antwort der Regierung. «Grundsätzlich» sei man für die Erhaltung, schreibt sie in ihrem Beschluss vom 19. Dezember. «Ideell» unterstütze man das Projekt, am Betrieb des Museums könne sich der Kanton aber nicht beteiligen. Allenfalls sei ein Beitrag des Lotteriefonds an die Infrastruktur denkbar. Es gebe aber wichtigere Anliegen anderer Museen, teilt die Regierung mit.
Depot nicht aufgeben. Bereits bekannt ist, dass die BVB nicht vorhaben, das Depot zu räumen. Zwar habe es Pläne gegeben, auf dem DB-Areal beim Badischen Bahnhof ein neues Depot zu bauen, erklärt BVB-Sprecher Pius Marrer. Dann hätte man auf den Dreispitz verzichten können. «Doch das war schlicht zu teuer», hält er fest. «In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren geben wir den Dreispitz sicher nicht auf.» Heute befinden sich die meisten historischen Trams im Depot Wiesenplatz. Dort könnten sie auf Anfrage auch besichtigt werden, sagt Marrer.
Stephan Gassmann will weiter fürs Museum kämpfen. Etwas mehr Begeisterung habe er sich von der Regierung schon erhofft, sagt er. Zum Dreispitz gibt es derzeit keine Alternativen in Basel. Dafür verweist baz-Leser Bruno Renggli auf das Depot in Aesch, das heute «dem Verfall überlassen» werde. Ob die BLT ein möglicher Partner fürs Museum sein könnten, bleibt jedoch vorerst unklar. Gestern war dort niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Quelle: Basler Zeitung vom 28.12.2006
Unterstützung für das Trammuseum
Der Tramclub Basel und die Genossenschaft Trammuseum der Region Basel begrüssen, dass sich CVP-Grossrat Stephan Gassmann in einer Interpellation für die Schaffung eines Trammuseums einsetzt (die baz berichtete). Sie wollen im kommenden Jahr mit Aktionen für die Errichtung eines solchen Museums werben, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Denn ein Museum könne nicht einfach von den BVB oder der BLT gefordert werden, sondern auch gemischtwirtschaftlich betrieben werden.
Die Genossenschaft bietet die Möglichkeit, Anteile zu je 101 Franken zu zeichnen. Beide Organisationen können sich die Depotanlagen Dreispitz als Ausstellungsgelände vorstellen. Der Tramclub, der sich seit 40 Jahren für den Erhalt historisch wertvoller Tramwagen einsetzt, hält es auch für wichtig, dass diese im Betrieb von der Bevölkerung benützt werden können.
Quelle: Basler Zeitung vom 14.12.2006
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